Was siehst Du, wenn Du ein Bild von einem Menschen anschaust? Was fällt Dir auf? Das Lächeln, die Freude, der besorgte Blick? Oder siehst Du ein Merkmal, um ihn einzusortieren, zuzuordnen? Ein Merkmal wie – das Geschlecht, die Hautfarbe, die Beeinträchtigung, die Kleidung? Wir sind sozialisiert in einer Gesellschaft, die strukturelle Diskriminierung etabliert hat. Zu lange wurde Frauen abgesprochen, dass sie verantwortliche Positionen gut ausführen können, zu lange tauchten People of Colour nicht im öffentlichen mitgestaltenden Leben auf, zu lange wurden Menschen mit Beeinträchtigung aus dem täglichen Leben verbannt, zu lange wurden andere Kleidungstraditionen für Verkleidung und Theater genutzt…

…zu lange, als dass wir es einfach und schnell ver-lernen können! Sich etwas abgewöhnen, etwas anders machen, braucht Achtsamkeit, Bewusstheit und Wille.

Und dann braucht es auch Mut – Mut, sich anzuschauen, was ich mir abgewöhnen will, was ich an Vorannahmen etabliert habe.

Ich freue mich total, dass so viele bei den Demonstrationen sind und ich nehme als Zeichen der Hoffnung, dass sich viele auf den Weg machen, die eigenen Bilder zu überprüfen, die eigenen Sehgewohnheiten und Sprechgewohnheiten zu entlarven.

Ich bin dankbar, wenn wir uns gegenseitig dabei unterstützen und uns hinterfragen und aufmerksam machen, wo einfach lang gelernte Gewohnheiten in uns aktiv sind.

Bist Du dabei? Was willst Du ver- lernen?